Die Digitale Transformation legt ein Themengebiet offen, das viele Unternehmen bisher häufig auf die leichte Schulter genommen haben: das Generationenthema. Dabei hat dieses Einfluss auf viel mehr Bereiche in deinem Unternehmen als du vielleicht im ersten Moment denkst!
Wenn Digital Natives, die die Welt ohne Internet gar nicht mehr kennen, auf diejenigen treffen, die beim schwarz-weiß-Fernsehen mit 3 Programmen noch den Sendeschluss um Mitternacht erlebt haben, dann sind Konflikte, die durch die unterschiedlichen Werte, Lebensvorstellungen und Erfahrungen entstehen, vorprogrammiert. Doch das muss nicht so sein. In diesem Blog-Beitrag zeigen wir dir:
wie du den aktuellen Status Quo in deinem Unternehmen ermitteln kannst
auf welche unterschiedlichen Unternehmensbereiche das Generationenthema Einfluss hat
warum Wissensmanagement dir hilft, das Beste aus den verschiedenen Generationen zu vereinen.
Wie sieht es in deinem Unternehmen aus?
Bist du dir im Klaren darüber, wie deine Belegschaft zusammengesetzt ist? Wenn du nicht zu 100 % mit „Ja“ antworten kannst, dann sollte das dein erster Schritt werden: eine Altersstruktur-Analyse. Hierbei ermittelst du, wie der Name schon verrät, wie viele Mitarbeitende deines Unternehmens in welche Altersgruppe fallen. Kein Hexenwerk, das kann sogar eine einfache Excel-Liste sein.
Warum ist das überhaupt wichtig? Hier ein erstes konkretes Beispiel:
Die Analyse deiner Altersstruktur gibt dir z.B. Aufschluss darüber, wann wie viele Mitarbeitende das Rentenalter erreichen werden. Wenn du nicht in die böse Falle tappen möchtest, später z.B. ohne erfahrene Fachkräfte dazustehen, dann kannst du deine Daten aus der Altersstruktur-Analyse jetzt idealerweise auch noch mit einer Kompetenz-Matrix verbinden. So kannst du genau erkennen, wo wann Wissenslücken entstehen werden und wann du spätestens damit beginnen solltest, entweder bestehende Mitarbeitende entsprechend auf eine Übernahme der Aufgaben vorzubereiten und zu qualifizieren oder rechtzeitig externe Nachwuchskräfte zu gewinnen.
Abhängig davon, welche Art von Mitarbeitenden gesucht werden, also z.B. Azubis oder Berufserfahrene, spielt das Wissen um die verschiedenen Genrationen auch direkt wieder eine wichtige Rolle, denn es erlaubt dir, die jeweilige Zielgruppe beim Recruiting viel treffender und auf den richtigen Kanälen anzusprechen.
Doch wer sind eigentlich die verschiedenen Generationen , die aktuell in der Arbeitswelt für dich relevant sind?
In Bezug auf die Arbeit hat jede Generation einen ganz eigenen Erfahrungsschatz, Vorlieben und Werte, die sich nicht zwingend mit denen der anderen Generationen decken. Also ist es nur natürlich, dass dies zu Herausforderungen in Unternehmen führen kann. Hier findest du eine kurze Übersicht mit den wichtigsten Merkmalen der unterschiedlichen Generationen:
Aktuell verteilen sich die Generationen laut Statistischen Bundesamt wie folgt auf den Arbeitsmarkt:
Babyboomer: 23,5 %
Generation X: 36,4 %
Generation Y 30,6 %
Generation Z: 9,5 %
Während die Babyboomer langsam aber sicher in Rente gehen, steigt der Anteil der GenZ mit jedem Tag an. Die meisten Führungskräfte stammen derzeit aus der Generation X, so dass viele unternehmensrelevante Entscheidungen in dieser Generation getroffen werden.
In welchen Unternehmensbereichen spielt das Wissen um die Generationen ebenfalls eine wichtige Rolle?
Die folgende Übersicht gibt dir Auskunft:
Den Bereich Personal haben wir weiter oben schon mit einem Beispiel erläutert. Hier ist das Generationenmanagement besonders wichtig. Wer als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden möchte, muss sein Employer Branding auf die gesuchten Zielgruppen ausrichten. Das erfordert ggf. verschiedene Recruiting-Kanäle, vielfältigere Arbeitszeitmodelle, individuellere Benefits, unterschiedliche Führungsstile und mehr als einen Weg, Lernen und Entwicklung zu ermöglichen.
Auch beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement hat die Altersstruktur eine große Bedeutung. Nicht nur bei der altersgerechten oder ergonomischen Gestaltung von Arbeitsplätzen, sondern gerade auch bei der Ableitung von passenden BGF-Maßnahmen. Niedrige Teilnahmequoten lassen sich zu einem gewissen Anteil auf die Nicht-Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse der unterschiedlichen Generationen zurückführen. Eine Yoga-App findet GenZ vielleicht super, ein Babyboomer kann damit ggf. wenig bis gar nichts anfangen. Der passende Mix ist auch hier entscheidend!
Marketing und Vertrieb sind zwei Bereiche, für die das Generationenthema ebenfalls wichtig ist. Es versteckt sich ein wenig in der „Zielgruppe“. Gerade durch die unterschiedlichen bevorzugten Kommunikationsformen der Generationen, nützt die Ermittlung der wesentlichen Zielgruppe alleine nicht viel. Ein Beispiel für gut gemeint, aber nicht gut gemacht mit einer zwar klaren Zielgruppe – jedoch ohne Berücksichtigung der Generationenbesonderheiten - war die Impfterminvergabe für über 80-jährige über eine Online-Plattform. Und als Vertriebler im dicken Fimen-SUV bei einem Startup der GenZ anzurauschen, kommt auch nicht unbedingt so gut in dieser Generation an!
Bei der Digitalisierung offenbaren sich die Unterschiede ganz besonders. Denn in diesem Fall tun sich die Älteren deutlich schwerer mit dem Wandel als die Jungen, die gar nicht mehr nachvollziehen können, wie es ist, in einer nicht-digitalen Welt gelebt zu haben, und die alles, was digital ist, quasi schon mit der Muttermilch aufgesaugt haben. Hier ist es daher essentiell, aus gegenseitigem Unverständnis und Ängsten Verständnis und Begeisterung zu machen, da ansonsten die bestgemeinten Projekte schlichtweg an den Menschen scheitern.
Auch bezüglich einer Nachfolgeplanung sollten Unternehmer*innen sich früh genug mit der Altersstruktur und den Besonderheiten der nachfolgenden Generationen beschäftigen. Wie oft hört man, dass Unternehmer*innen keinen geeigneten Nachfolger*in gefunden haben! Wenn es dem Inhabern im Wesentlichen darum geht, einen Klon von sich selbst zu finden, dann wird das in der Tat schwierig. In vielen Unternehmen schlummern mögliche Kandidat*innen, die durch eine professionelle und frühzeitige Begleitung entsprechend ihrer Bedürfnisse durchaus das Potenzial haben, den Betrieb weiterzuführen. Wer hier bereit ist, gemeinsam neue Wege einzuschlagen, Innovation und Veränderung zuzulassen, der kann mit gutem Gewissen einen zukunftsfähigen Betrieb übergeben.
FAZIT: Wissen ist Macht!
Um Erfolg zu haben benötigt man letztendlich das Wissen und die Erfahrungen aus ALLEN Generationen. Wissen, Daten und Informationen sind die neue Währung, und wer es am besten schafft, Wissen und Erfahrungen im Unternehmen zu bewahren bzw. weiterzugeben, der hat einen großen Vorsprung gegenüber seinen Mitbewerbern. Wissensmanagement beschäftigt sich genau damit:
wie (Methode und Umsetzung)
bringt man wem (Zielgruppe, Generation)
am stressfreisten und effektivsten (Lernmethode)
die relevanten Inhalte (Was) rüber.
Der Blumenstrauß an Möglichkeiten, wie der Wissenstransfer zwischen den Generationen am besten gelingen kann, ist riesig. Nur ein paar Beispiele: Mentoring und Reverse Mentoring, Barcamps, Generationen-Workshops und jede Menge andere Formate mehr, sorgen dafür, dass der Informationsfluss in beide Richtungen (jung<->alt) fließen kann.
Wie bei allen Themen, die mit dem Generationenmanagement zu tun haben, gilt auch hier: der Mix macht’s, es gibt nicht DAS Allheilmittel! In unserem kostenlosen Webinar "Digitale Transformation und Generationenwechsel" stellen wir mehr als 20 Möglichkeiten vor, wie der digitale Wandel mit Blick auf den Generationenwechsel wunderbar funktionieren kann.
Du möchtest mehr über die Chancen eines gelungenen Generationenmanagements erfahren und konkrete Umsetzungsideen für dein Unternehmen entwickeln? Dann empfehlen wir dir unsere 1-tägige Veranstaltung „Workshop Generationenmanagement“ (Termin folgt) oder buche uns zur Unterstützung für dein Unternehmen.
Deine Ansprechpartnerinnen:
Evelyne Janzen, M.A.
Ellaine Grotjohann, Diplom-Kauffrau (FH)
コメント